Berlin – eine Stadt zum Wohnen, Arbeiten, Feiern & Gründen?
Die multiplen Krisen und deren Auswirkungen auf den Immobilienmarkt treffen auch die pulsierende Metropole Berlin. Zahlreiche Immobilienprojekte werden oder haben bereits aufgrund von Insolvenzen den Besitzer gewechselt. Es gibt viel zu wenig Wohnungen und aktuell zu viele Büros. es stellt sich die Frage: Muss die Stadt nach einer neuen Balance suchen und wenn ja, wie schafft sie das? Wird oder ist Berlin bereits die Hauptstadt für Life Science und für Datacenter-Ansiedlungen? Was gehört in das Ökosystem, das Berlin erst zu dem macht, was die Stadt ist, was wir von ihr erwarten und – was wir in Zukunft von ihr brauchen werden zum leben?!
Im September tagt die immer flexibler und agiler werdende Immobilienbranche beim Heuer Immobilien Dialog unter dem Motto „Wem „gehört“ die Stadt?“ am Brandenburger Tor. Zeit, den Status Quo zu diskutieren, neue Szenarien zu entwerfen und – Bündnisse zu schließen. Denn eines scheint klar, so Anne Seubert, Gründerin von Brands & Places:
Um die zahlreichen, vielfältigen Herausforderungen unter Berücksichtigung der sich parallel entwickelnden Regularien, Stichwort ESG, und Akteursvielfalt, Stichwort Digitalisierung, in Chancen zu verwandeln, werden wir um den ein oder anderen Perspektivwechsel und als vor Kompetenz, Zuversicht und Diversität strotzende Partnerschaften nicht herum kommen!
Anne Seubert, Brands & Places
Besondere Orte des Handels, der Gastronomie und der Kultur
Am Vortag steht eine Berlin-Tour zu besonderen Orten des Handels, der Gastronomie und der Kultur auf dem Programm. Anne Seubert führt zu Orten, die bereits eine Marke innerhalb Berlins geworden oder auf dem besten Weg dahin sind. Orte, über die gesprochen wird, mitunter kontrovers, mitunter voller Ehrfurcht. Orte, die gemeinsam gestaltet und erfolgreich mit Leben gefüllt wurden. Orte, die nicht nur eine Adresse, sondern eine Identität entwickelt haben, die Lust machen, sie näher kennenzulernen. Denn sie alle teilen ein Erfolgs-Geheimnis: Sie zeugen von der menschlichen Gabe, Dinge, die es noch nicht gibt, zu imaginieren. Und zwar so überzeugend, dass andere daran glauben und an der Realisierung mitarbeiten.
Solche Orte, solche Menschen, solche Überzeugungskräfte machen Berlin zu dem Magneten, der es heute immer noch ist. Und vielleicht können sie uns helfen, gemeinsam Berlin wieder zu einer lebens- und liebenswerten Stadt auszugestalten?
Zu wenig Wohnen, zu viele Büros – Berlin, eine Stadt auf der Suche nach der richtigen Balance?
Ich freue mich auf die Perspektiven und Diskussionen, unter anderem mit Nicola Halder-Hass und den anderen Panelteilnehmerinnen, wenn wir die Schnittstelle Arbeiten und Wohnen in den Fokus nehmen. Welches Umnutzungspotenzial hat die Stadt? Welche Gebäude haben Umnutzungstalente? Hilft das SchnellerBauen-Gesetz? Kommt die Finanzierung noch hinterher und wie stellen wir in Zeiten wie diesen Planungssicherheit her? Was braucht ein Ökosystem an Gewerbe, an Wohn- und Büro-Räumen, an Mobilitätskonzepten? Und wie funktioniert in Zeiten von Krisen und Regularien-Dschungel eigentlich Placemaking? Inwiefern kann und muss man sich Partizipation leisten?
Berlin ist Projektions und Inspirationsfläche für Metropolen wie New York, Paris oder Melbourne. Sie alle stehen rapidem strukturellem und sozialen Wandel, politischer Entscheidungs- und Immobilienkrisen, die sowohl an ihrer Attraktivität als Wirtschaftsstandort, als touristischer Destination, sowie ihrem Selbstverständnis nicht spurlos vorbei gegangen sind. Gelingt uns die Metamormophose? Wagen wir uns an ein Neu-Berlin, einer Stadt zum Wohnen, Arbeiten, Feiern & Gründen? Und wenn ja, wer wird sie gestalten? Wird sie noch jemandem „gehören“? Wie wird sie aussehen? Und wie gelingt uns diese Balance, dieses lebendige Fließgleichgewicht?