Futur C – Wie wir lernen, die Zukunft lieben zu lernen und uns zu vertrauen. Ganz ohne Copy und Paste.

9. April 2020

Im Durchschnitt haben wir 29 Tausend Tage auf dieser Erde. Am liebsten würden wir sie alle genießen, sinnvoll nutzen und erfolgreich sein. Dafür setzen wir uns Ziele, machen Pläne und es entstehen Erwartungen. Schließlich ist Vorbereitung und Ehrgeiz wichtig, haben wir gelernt. Außerdem ermöglichen uns Pläne Vorfreude und das gute Gefühl, die Zukunft beeinflussen zu, gestalten zu können.

Und dann das: Corona. Plötzlich sind alle Pläne hinfällig, Konzepte bedürfen der Überarbeitung, Regeln scheinen außer Kraft. Was gilt eigentlich noch? Worauf kann ich mich verlassen? Welche Rolle möchte ich spielen, als Mensch, aber auch als Marke und als Unternehmen, Mitarbeiter oder Selbstständiger? Hat mein Geschäftsmodell Bestand und damit Zukunft oder muss es überarbeitet werden?

Wie kann ich navigieren, wenn ich weder mein Ziel noch den Weg kenne?

Wie kann ich lernen, Fragen zu stellen ohne Antworten parat zu haben?

Home in a tree | Photo by Rob Mulally

Befinden wir uns in einer Krise, die es zu überwinden gilt?

Wir sprechen von einer Krise, per definitionem „eine schwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation“. Diese Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins ist damit als Phase zwischen zwei anderen Phasen beschrieben.

Wir sind uns ziemlich einig, uns aktuell in einer kritischen Phase zu bewegen, oder eben auch nicht zu bewegen. Was aber die beiden Phasen davor und danach anbetrifft, tun wir uns schwer mit einer einheitlichen Meinung: War das davor normal und wollten wir dahin zurückkehren, wenn wir denn könnten? Was erwartet uns danach und inwieweit können wir es mitgestalten? Wessen Kompass funktioniert (noch) und nach welchen Sternen wollen wir greifen?

Befinden wir uns in einer Krise, die es zu überwinden gilt? Ist es eine Lektion, die es zu lernen gilt? Ist es gar ein Schubs in eine andere Richtung? Oder handelt es sich um eine Schwelle in einen Raum, in dem neue Regeln gelten, die wir noch nicht kennen?

Wir wissen nicht, welche Bedürfnisse in diesem neuen Raum Priorität haben, nach welchen Kriterien Entscheidungen getroffen werden, ob und wenn ja wie welche Mächte verteilt sein werden und wie sich Entscheidungen vollziehen werden.

Wir sind es gewohnt Pläne zu erstellen und zu befolgen, unsere Ziele S.M.A.R.T zu gestalten – specific, memorable, achievable, relevant, time bound – zu definieren, aber was wenn der Boden für spezifische Zielkennzahlen fehlt, wenn Erreichbarkeit so sehr von äußeren Umständen beeinflusst zu sein scheint, wenn Relevanz neu gefunden und die Zeit nicht nur im Home Office außer Kontrolle zu geraten scheint?

Woran orientieren in Zeiten der Unsicherheit?

Das Zukunftsinstitut hat sich entschieden, eine Art DIY-Kompass herauszugeben: Mit der  Zukunftsinstitut_Trend-Canvas-Covid-19-Impact-Analyse lassen sich die Einflüsse auf das eigene Unternehmen im Kontext der Veränderungen, die mit der Covid-19 einhergehen, erfassen. Im zweiten Schritt kann so ein erster Überblick nicht nur über den Status Quo sondern auch über neue Handlungsoptionen erarbeitet und anschließend geclustert und priorisiert werden.

In der Arbeit mit einigen unserer Kunden und Start-Ups, die wir als Mentoren betreuen, konnte entlang dieser Canvas aus der Ohnmacht und Orientierungslosigkeit zurück in das Analysieren von unterschiedlichen Fakten, über das Kombinieren mit veränderten Bedürfnissen neue Handlungsoptionen entwickelt werden.

Wichtiger erster Schritt: Die Situation analysieren.

Möglicher zweiter Schritt: Interpretationen und Perspektiven austauschen.

Dritter Schritt: Bedürfnisse und Marktveränderungen

Viertens: Eigene Ressourcen neu bewerten und kombinieren.

In der Folge gilt es, Parameter ausfindig machen, Ansatzpunkte, gegenbenenfalls eine neue eigene Rolle finden. Und ganz wichtig: Komplizen.

Es ist. Nicht. Einfach.

Aber es wird nicht einfacher, wenn wir nicht hinschauen. Und es kann helfen, die eigenen Ressourcen den neuen Bedarfen und Bedürfnissen, sowohl extern wie intern, gegenüber zu stellen. Manchmal entwickeln sich da schon erste Ideen für eine neue Rolle und Handlungsoptionen

29K – 29 Tausend Tage

Es tut Not, gerade in diesen Tagen beim Menschen selbst anzusetzen und uns einen nährenden Kontext zu schaffen, aus dem heraus wir in der Weltengemeinschaft einbringen können

The birth of 29k started with a dinner between a philanthropist, a happiness research expert and a tech billionaire.
To summarize a full night’s visionary conversation into one sentence: individual growth could be one of the most important tools for impacting our personal and shared future, and a scalable solution is within reach. If they did it together.

Die App 29 29k mit Sitz in Stockholm, Schweden, ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das sich im gemeinsamen Besitz von zwei Stiftungen befindet, der Norrsken-Stiftung und der Ekskäret-Stiftung. Es arbeitet mit führenden Forschern und Wissenschaftlern der Harvard-Universität und des Karolinska-Instituts zusammen. Außerdem gehören zum Team, das sich tagelang für die Entwicklung der Lösung einsetzt, viele Prominente, Mütter, Musiker, Yogis, Techies und Spielentwickler. Sie eint der Glaube an das Potenzial der Menschen als Individuen und als Weltengemeinschaft. Und so ist die App als Plattform für gemeinsames Lernen und Wachsen aufgesetzt.

Im Wort Weltengemeinschaft steckt das Wort Gemeinschaft nicht das Wort Leidenschaft. Alleine sind wir machtlos und gleichzeitig zählt jeder einzelne. Die Gemeinschaft ist das Geflecht, in dem wir ein Lebewesen unter vielen, und unserer Umwelt ebenso ausgeliefert sind, wie sie uns. Dabei beinhaltet Umwelt Wasser und Bäume, Datenschutz bis Bildungssystem, Politik und Familie. Resilienz ist kein Einzelschicksal, sie ist ein Tun-Wort. Die Weltengemeinschaft hingegen ist ein Organismus, der gelebt werden will.

Zukunft ist entgegen der Ausdrucksweise tatsächlich nicht das, was kommt, sondern etwas das wir gestalten. Sie liegt nicht in unseren Händen, sie entsteht da. Im Moment aber gibt es sie noch gar nicht, und ob es sie je geben wird, liegt an uns.

Was können wir also tun? Leben! Mit allem was dazugehört und das ist vor allem Lernen, Wachsen, Gedeihen. Pflegen wir uns und unsere Gegenwart, auf dass die Zukunft die Zukunft so neidisch wird, dass sie mitspielen wird.

Zukunft – eine Lektion in Demut?

Allerdings erst im dritten Schritt und vielleicht anders als erwartet. Der erste Schritt bleibt Beobachten, Zuhören. Im zweiten Schritt entwickeln wir Handlungsoptionen, Szenarien. Gleichen Ressourcen mit Optionen ab, suchen Partner, finden Wege. Aber Obacht! Copy & Paste gehört der Vergangenheit an. Abschreiben ist nicht!

Wir sprechen hier bei Brands & Places viel von Immersion, Partizipation und Transformation als Kriterien für erfolgreiche Projekte. Aus der Perspektive ist CoVid-19 dafür ein Best Practice Beispiel, so immersiv, dass sich keiner entziehen kann, so partizipativ, dass jeder aktiv werden muss und so transformativ, dass wir alle anders daraus hervorgehen werden, als wir noch vor wenigen Wochen das erste Mal gewahr wurden, dass der Kampf gegen die Corona Viren kein rein chinesisches Problem ist.

No more Copy & Paste

Dies ist daher kein Aufruf. Keine Antwort. Nicht einmal eine Frage. Es ist eine Wahrnehmung. Eine Wahrnehmung, die morgen anders aussehen kann. Eine Wahrnehmung, die sich freuen würde, ergänzt zu werden.

Lasst uns in Bäumen denken, ganz explizit und im übertragenen Sinn. Lasst uns in Beziehung denken, gerade wenn das, was wir auf den ersten Blick für elementar für Beziehungen halten, nämlich echte Begegnungen, gerade unmöglich geworden sind. Eine gute Möglichkeit, ihren Wert neu einzuschätzen!

Dabei ist „unmöglich“ dieser Tage alt geworden, wieviel haben wir möglich gemacht in diesen letzten vier Wochen, allein und in Gemeinscahft?

Lasst uns das möglich machen, was wir für wert halten, Teil unserer Zukunft zu sein.

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